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Alte Aare

Gebietsinformationen

Die Alte Aare ist eines der längsten zusammenhängenden Altwassersysteme der Schweiz. Dieses für das Berner Mittelland besonders wertvolle Gebiet hat in den letzten Jahren diverse Aufwertungen erfahren. Spezifische Informationen zu diesem Projekt «Hochwasser- und Renaturierungsprojekt Alte Aare» werden zurzeit aufbereitet.

Sehenswertes

Der Hirschkäfer

Der Hirschkäfer (Lucanus cervus) ist viel seltener anzutreffen als landläufig angenommen. Das imposante Tier – in der Schweiz ist der Hirschkäfer der grösste Käfer überhaupt – wird oft mit seinem kleineren Verwandten, dem häufig vorkommenden kleinen Balkenschröter (Dorcus parallelipipdeus) verwechselt.

Der kleine Balkenschröter unterscheidet sich in seiner matten und gänzlich schwarzen Farbe. Diese Art ist auch kleiner als der Hirschkäfer.

Links: Hirschkäfer / Rechts: Kleiner Balkenschröter

Der Hirschkäfer steht auf der Roten Liste der bedrohten Käferarten und sein schleichendes Verschwinden hat mit dem Wegfall seines Lebensraums zu tun: Für sein Überleben ist er auf grosse, alte Baumstrünke an gut besonnten Stellen angewiesen. In den zunehmend dichten und dunklen Wäldern des Mittellandes fehlt dem Käfer die Sonne.

Die Weibchen des Hirschkäfers legen ihre Eier im Wurzelbereich des alten Baumes ab, die Larven fressen sich, während mehreren Jahren durch morsches Holz absterbender Stammteile, bis sie sich zum Käfer entwickeln. Die ausgewachsenen Käfer leben nur noch wenige Tage bis Wochen. In dieser Zeit sind sie zwar flugfähig, widmen sich aber lediglich der Paarung und Eiablage und fliegen selten mehr als hundert Meter weit, d.h. sie können keine weiten Strecken zurücklegen, um neue Lebensräume zu erobern. Dazu fehlt ihnen nicht nur die Zeit, sondern auch die Energie: Als Käfer fressen sie nur etwas austretender Baumsaft oder faulende Früchte. Ihre Hauptnahrung nehmen sie ausschliesslich als Larve oder Engerling zu sich: Morsches, verpilztes Holz, wobei sie Eiche bevorzugen und alternativ nur Holz von Laubbäumen fressen können.

Im Kanton Bern sind nur noch zwei Populationen bekannt, die eine befindet sich im Raum Thunersee und Interlaken, die zweite am Bielersee, primär am Nordufer und allenfalls in den Wäldern des Jurasüdfusses. Um die beiden isolierten Populationen zu vernetzen, hat der Kanton Bern ein Projekt initiiert. Dieses soll mithilfe von geeigneten Holzstrukturen, dem Erhalt alter Bäume sowie der Zucht und Auswilderung, einen Korridor entlang der Aare ermöglichen. Die Hirschkäfer sind ein gutes Beispiel für gefährdete Käfer und andere Insekten, die spezifische, hohe Ansprüche an ihren Lebensraum haben.

Fotos : Lea Kamber und Hansrudolf Pauli

Besonderes

Von Frühling bis Herbst ist in unregelmässigen Abständen eine Rangerin / ein Ranger im Gebiet unterwegs. Nutzen Sie die Gelegenheit, um Fragen rund um die Natur zu stellen.

Film «Was tun Rangerinnen und Ranger?»

Regeln im Naturschutzgebiet

Im Schutzgebiet ist u.a. untersagt

  • das Eindringen in die Ufervegetation und Wasserflächen der Giessen und Tümpel
  • das Befahren der stehenden Gewässer mit Motorschiffen, Ruderbooten, Kanus sowie Spielgeräten (Luftmatratzen, Modelschiffen etc.)
  • das Befahren der Fusswege mit Fahrzeugen aller Art
  • das Biwakieren

In der Kernzone sind zusätzlich untersagt

  • das Verlassen der bezeichneten Wege in der Zeit vom 1. März bis 30. Juni
  • das Sammeln von Beeren, Moosen, Pilzen und Flechten
  • das Anzünden von Feuern
  • das Laufenlassen von Hunden. Diese sind an der Leine zu führen.

Karte

Bildimpressionen



Amtliche Dokumente

Dieses Gebiet ist Teil der folgenden Inventare und Reservate von nationaler Bedeutung:

Links und Downloads

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